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Nach schwerer Krankheit ist Hans Boos
am 29. Juli 2007 im Alter von 77 Jahren unerwartet verstorben. Auch wir
sind sehr traurig darüber.
Frau
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Hans Boos wurde am 28.02.1930 als drittältestes von insgesamt vier Kindern in der Kolonie in Lintfort geboren. Sein Vater war Bergmann, wie fast alle Väter in der Kolonie. Seine Mutter war eine liebevolle, zwar kleine, aber doch sehr resolute Hausfrau und gute Mutter. Im Jahre 1939 war der Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Familie erlebte bereits 1940 die ersten Bombenabwürfe über Lintfort. Im Jahre 1941 hatte Hans Boos ein traumatisches Erlebnis, es war der plötzliche Tod seiner 14-jährigen Schwester Anneliese. Im Herbst 1944 ereignete sich ein Bombenangriff, der hauptsächlich die Kolonie schwer traf. Viele Tote aus der Nachbarschaft und Mitschüler (innen) aus seiner Schulklasse waren zu beklagen. Im November 1944 wurde die Familie Boos ausgebombt und wurde nach Groß-Ottersleben, einem Dorf in der Nähe von Magdeburg, evakuiert. Nach einem der schwersten Bombenangriffe auf Magdeburg ging es dann bei Nacht und Nebel wieder zurück nach Lintfort. Bereits in der Schule fiel Hans Boos durch seine zeichnerische Begabung auf. Nach Kriegsende studierte Hans Boos bis 1949 auf der neueröffneten Kunstgewerbeschule in Krefeld sechs Semester lang Grafik-Wissenschaften. Die anschließende Suche nach einer Beschäftigung als Grafiker blieb jedoch erfolglos, und beschränkte sich auf Gelegenheitsarbeiten. Aus der Not heraus ist Hans Boos schließlich als Bergmann auf der Zeche Friedrich-Heinrich in Lintfort angefahren. Die körperliche Schwerstarbeit unter Tage hat die Qualität seiner zeichnerischen Fähigkeiten sehr stark beeinträchtigt. Im Jahre 1956 heiratete er Vera Boos, geborene Falk aus Nörenberg (Pommern). Die Ehe brachte 6 Töchter hervor, die allesamt musisch veranlagt sind, und ähnlich dem Vater malen und zeichnen gelernt haben. Durch einen schweren Unfall unter Tage, erlitt Hans Boos im Jahre 1960 erhebliche Verletzungen an der rechten Hand, die ihm jahrelang das Zeichnen fast unmöglich gemacht haben. Er widmete sich meistens einer gärtnerischen Tätigkeit in seinem Schrebergarten. Nach 25 Jahren gab er im Jahre 1981 seinen Schrebergarten auf und räumte seinen zeichnerischen Fähigkeiten wieder den Vorzug ein. Am liebsten zeichnet Hans Boos mit der Tuschefeder, meistens waren es gegenständliche Motive, die naturgetreu gezeichnet wurden. Anfangs waren es kleine, lustige Bergbaugeschichten und Bergbaumotive. Hinzu kamen Illustrationen, Karikaturen und die vielen gezeichneten Erinnerungen, die etwas an Wilhelm Busch erinnern. So ist seine zeichnerische Fähigkeit, die damals für den grafischen Beruf die Voraussetzung darstellte, heute zu einem erfüllten Rentnerhobby geworden. Seine vielfältigen Arbeiten zieren heute Kalender, Wanduhren, Zifferblätter von Armbanduhren, Teller, Tassen, Becher und vieles mehr. Erfolgreiche Ausstellungen zählen neben Büchern ebenso zu seinen Referenzen. In seinem kleinen Arbeitszimmer unter dem Dach seines Häuschens präsentiert er seinen Gästen stolz unzählige Zeitungsberichte, die über sein „umfangreiches Schaffen“ gebührend berichten. Seine Zeichnungen sind jedoch derart beeindruckend, dass sie für sich selbst sprechen.
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