Autofriedhof in Belgien     


Fortsetzung

Bepackt mit  Fototaschen und Stativen, mussten wir uns zusätzlich noch mit Schirmen vor dem intensiven Dauerregen schützen. Nachdem wir dann mühselig einen Steilhang erklommen hatten, stellten sich uns auf einer Wiese noch mehrere elektrifizierte Weidezäune in den Weg. Ziemlich abgekämpft aber voller Erwartung erreichten wir dann den Wald, in dem wir den Autofriedhof vermuteten. Nachdem wir quasi im Wettrennen die ersten Baumreihen passiert hatten, tat sich uns ein regelrechtes Panorama auf. Wir betraten ein Atrium, eine riesige Freifläche, in der ein Autowrack neben dem anderen abgestellt worden war.

Diese Lichtung war etwa 20 Meter breit und deutlich mehr als 100 Meter lang. Wir betraten eine Idylle , in der Autos, Autowracks und Unfallfahrzeuge offensichtlich gut sortiert nebeneinander abgestellt worden waren. Manche uralte Gefährte waren kaum noch als Fahrzeuge erkennbar, da die Pflanzenwelt mittlerweile die Herrschaft über die alten Kameraden übernommen hatte. Trotz der ungemütlichen Witterung waren wir fasziniert von dem gigantischen Anblick dieses historischen Autofriedhofes. Unverkennbare Spuren machten uns sehr schnell deutlich, dass die Fahrzeuge vielfach als Ersatzteilträger ausgeschlachtet worden waren. Motoren, Getriebe und Achsteile waren vielfach demontiert Der größte Teil der Exponate müssen amerikanische Fabrikate aus den 1950er und 1960er Jahren gewesen sein. Aber auch kontinentale Fahrzeugtypen waren noch zu erkennen. Bei unserem Streifzug erkannten wir Fabrikate wie beispielsweise Opel-Rekord, Opel-Kapitän, Volkswagen-Käfer, Volkswagen-Transporter, Ford-Taunus, Simca, Renault, Fiat, Austin, Mercury, Studebaker, Vauxhall, Chevrolet, Plymouth, Buick, Oldsmobile und Panhard. Viele Wracks sind leider nicht mehr sicher zu identifizieren, von manchen Exponaten ist auch nur noch das Chassis übrig geblieben.
Unser Fotostreifzug gestaltete sich jedoch schwieriger als erwartet. Da die Fahrzeuge recht dicht neben- / hintereinander standen, waren Übersichtsaufnahmen kaum zu realisieren. Vielfach mussten wir uns sogar nur auf Details beschränken. Zu allem Übel mussten wir unsere Ausrüstung noch wirksam gegen den intensiven Dauerregen schützen, was uns leider nicht immer gelang. Häufig fehlte uns ganz einfach die dritte Hand, die unseren Regenschirm hätte halten können. Das schlechte Wetter verhalf uns aber zu interessanten Lichtstimmungen, die wir bei Sonnenschein nicht hätten einfangen können.

| Galerie Autofriedhof |

Bei zahlreichen Exponaten haben die Witterungseinflüsse es über die vielen Jahrzehnte geschafft, die Fahrzeuge bis zur Unkenntlichkeit verrotten zu lassen.  Die riesige  Friedhofsfläche hatte sogar den Vorteil, dass wir Fotografen uns zu keiner Zeit im Weg gestanden haben.
Nach mehrstündigem Fotoeinsatz mussten wir dann, unter Berücksichtigung  unserer weiten Rückreise unsere Kameras schweren Herzens wieder gut verpacken.

Wie wir später in Erfahrung bringen konnten, stammen die   meisten Fahrzeuge in dem Waldstück  von amerikanischen Soldaten, die hier in der Nähe stationiert waren. Die Amerikaner müssen offensichtlich ihre Autos seinerzeit aus den USA per Schiffsfracht mit nach Belgien gebracht, und diese dann Jahre später als Wracks zurückgelassen haben. Man kann mutmaßen, dass auf dem Gelände des Autofriedhofes mehr als zwanzig Jahre lang nichts mehr geschehen sein mag. Die heutzutage für uns ungewöhnlichen Formen und Dimensionen dieser amerikanischen Straßenkreuzer faszinieren uns regelrecht.


| Galerie Autofriedhof |

In der Fotogalerie finden Sie viele Eindrücke von dem Autofriedhof, auf dem sich die Autowracks regelrecht in einem Dornröschenschlaf befinden.


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